Laufenten gegen Schnecken

Ein Nützling der anderen Art findet sich mit der Indischen Laufente, die putzmunter im Garten umherläuft und nach Schnecken sucht. Wer seinen Salat unter orangen Spanischen Wegschnecken nicht wiederfindet und eine Wasserstelle hat, könnte ein Laufenten-Paar sehr glücklich machen. Während andere Schneckenfresser die Spanische Wegschnecke meiden, werden Laufenten diese mit Wonne verputzen.

Gehäuseschnecken sind im Allgemeinen unproblematisch und stehen unter Schutz. Diese fressen meist welke Blätter und nicht gleich den ganzen Salat. Tigerschnegel können größer als Spanische Wegschnecken werden und fressen andere Schnecken.

Tigerschnegel werden allgemein von Schneckenfressern vertilgt. Doch die Spanische Wegschnecke schützt sich – sie schmeckt bitter und sondert bei Gefahr zähen Schleim ab. Damit bleibt sie den Schneckenfressern im Halse stecken und diese ersticken mit Pech. Das kann Laufenten auch passieren, wenn sie zu gierig sind und kein Wasser haben. Ansonsten packen sie die Schnecke, laufen zum Wasser, baden die Schnecke und lassen sie hinuntergleiten.

Eine Alternative zu Laufenten wäre die Campbell Ente oder Khaki Campbell Ente, zu deren Ahnen auch Laufenten zählen. Auch alle anderen Enten fressen Schnecken und vermutlich auch junge Spanische Wegschnecken. Bei den älteren sind diese jedoch vorsichtiger.

Laufenten fressen Nützlinge

Ein Manko haben Laufenten leider auch – sie fressen alles an Kleingetier, was in den Schnabel passt. Sie fressen damit auch Nützlinge wie Tigerschnegel, Ohrenkneifer oder Regenwürmer, wenn sie diese unter feuchtem Laub erwischen.

Außerdem trampeln sie einem im Frühjahr einige aufgehende Gewächse nieder und naschen im Gemüsegarten selber mal ein Salatblatt. Im Vergleich zu Hühnern sind die Schäden jedoch übersichtlicher.

Ohne Entenhaus und Wasserstelle geht es nicht

Laufenten müssen wenigstens zu zweit sein, um sich wohl zu fühlen. Gegen Beutegreifer sind sie wehrlos, weswegen sie über Nacht in ein sicheres Entenhaus mit kleiner Veranda sollen. Das Entenhaus soll gegen Wind und Wetter schützen und muss gelegentlich sauber gemacht werden. Im Winter soll die Strohschicht dicker sein. Liegen unter dem Stroh noch Hobelspäne, Granulat oder Pellets, wird die Feuchtigkeit aufgesogen und alles bleibt länger trocken.

Das wohl größte Problem ist für viele die Wasserstelle. Wer einen kleinen Gartenteich anbietet, hat diesen schnell zur Schweinesuhle umgestaltet. Ein kleiner Ententeich müsste schon zu allen Einstiegsseiten befestigt sein sowie auch dann regelmäßig das Wasser zu erneuern wäre. Weswegen nicht direkt eine kleine Teichwanne verwenden und zum Rand mit einem beständigen Boden aus Kesseldruckbrettern einfassen? Das Wasser lässt sich noch zum Gießen verwenden.

Wichtig bleibt, dass pro Laufente wenigstens 250 m² Grünfläche als Grundfläche verfügbar sind und die Enten aus der Wasserstelle wieder herauskommen können. Wenn nicht, würden sie als Wassergeflügel glatt ersaufen.

Futter in Eier verwandeln

Laufenten zählen zu den Legeenten. Sie benötigen hier und da ein paar frische Halme und suchen fleißig nach Kleintieren. Ganz ohne Kraftfutter wird es dennoch nicht gehen. Am einfachsten ist eine Futtermischung für Enten und etwas Muschelgrit. Dieses Kalzium benötigen weibliche Laufenten für die Eischalen. Sie legen bis über 100 Eier im Jahr, die stolze 70 Gramm wiegen.

Die Eier des Wassergeflügels haben eine weitere Besonderheit – sie müssen vor dem Verzehr wenigstens 10 Minuten kochen oder verbacken werden. Wassergeflügel lässt sich einen Salmonellenbefall kaum anmerken und legt weiterhin Eier. Theoretisch ist eine Übertragung möglich, die sich durch das Erhitzen jedoch zu 100 Prozent ausschließen lässt.

Aus dem Blickwinkel werden Laufenten in Schnecken-Gärten zu den besonders nützlichen Nützlingen, die zudem sehr unterhaltsam umherflitzen. Wer seine Enten einmal im Garten auf und ab rennen sieht, wird sie nicht mehr missen wollen.